"Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung" und der "längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt". So oder so ähnlich lauten die weisen Sprüche. Nach der Selbsterkenntnis hat es dann auch nicht lange gedauert, bis wir den ersten Schritt gegangen waren, welcher uns direkt an den Kleiderschrank führte. Oder besser gesagt die Kleiderschränke. Denn nicht nur der Schrank im Schlafzimmer war mit Kleidern gefüllt, auch einer der Schränke im Kinderzimmer musste noch für Klamotten von uns Eltern herhalten. Inzwischen waren wir sogar so weit, dass sich immer etwas Wäsche in der schmutzigen Wäsche befinden musste, da die Kleiderschränke nicht alles beherbergen konnte. Hier befand sich definitiv unsere erste, sehr dankbare Spielwiese.
Manche von euch werden sicher was mit dem Begriff "Packing Party" anfangen können. Man simuliert einen Umzug und packt erst mal alles weg. Dann werden nur die Dinge ausgepackt, die man für die nächsten zwei, drei Wochen braucht. Sollte man in dieser Zeit feststellen, dass etwas wirklich fehlt, wird das natürlich wieder ausgepackt. Den Rest scheint man dann im Umkehrschluss nicht zu benötigen. Je nach (Un)sicherheit, kann der Kram in den Kisten erst mal nur aus den Füßen geschafft werden oder sogar direkt den Haushalt verlassen.
Ganz so streng hatten wir uns nicht an das Regelwerk gehalten, aber trotzdem war die Aktion ein voller Erfolg! Sowohl durch die gewonnene Übersichtlichkeit, als auch durch die Befriedigung, die sich durch die Aktion eingestellt hatte. Dabei waren wir recht einfach vorgegangen. Es gab eine Ecke mit Kleidern die prinzipiell noch gut waren, aber aus diveresen Gründen nicht mehr getragen wurden und eine Ecke mit Kleidern, die nicht mehr brauchbar waren. Dabei wurden der Schrank einmal komplett ausgeräumt und nur Kleidung, die immer noch regelmäßig getragen wurde wanderte wieder in den Schrank. Das mit den Kisten hatten wir uns also gespart. Die Kleider aus den jeweiligen Ecken wanderten in Säcke, von denen einige temporär in den Keller (also oben auf den Haufen im Keller) oder direkt ins Auto kamen. Die im Auto traten dann einen Tag später den Weg zum Lumpensammler an. Die Kleider, die jetzt im Keller residieren werden wir irgendwie noch mal an die Frau oder den Mann bringen. Heute war Julia zum Beispiel auf einem Flohmarkt und hat 55 Euro eingenommen.
Wie geht es nun weiter? Immerhin ist es wenig zielführen einfach nur Platz zu schaffen, der nach und nach wieder gefüllt wird. Julia ist sich noch nicht wirklich schlüssig was nun passieren soll. Ich habe mich ein wenig mit dem Thema Capsule Wardrobe auseinander gesetzt und werde wohl in diese Richtung gehen. Zumal ein Teil meines Kleiderschrankes die nötigen Merkmale jetzt schon aufweist und es mir wie der nächste logische Schritt erscheint. Ich denke, das Thema Capsule Wardrobe wird auf jeden Fall noch mal in einem Blogpost zu finden sein.
Unsere nächste Baustelle war dann übrigens der Bücherschrank.